…das noch keins ist, weil nur telefoniert wird und Herr Paulsen seinen Garten betrachtet.
Es begab sich aber, dass da am Telefon eine angenehme männliche Stimme mit leichtem dänischen Akzent war: »Ich habe gehört, dass Sie auch Fokale Kurzzeittherapie machen?« – Ja, ja und man müsste mal schauen, ob das denn angemessen ist. Telefonisch geht das so nicht, der Herr möge doch zu einem Kennenlern-Termin kommen.
Ich entschuldigte mich, dass ich den Namen nicht richtig verstanden hatte.
»Kristen Gott, ah ja!«
Mit dem dänischen Akzent war der Vorname Kristen nicht ganz ungewöhnlich, aber Gott? Unwillkürlich musste ich an den tschechischen Gesangskünstler Karel denken.
Die Telefonnummer notierte ich ebenfalls, und auf mein erneutes, leicht fragendes »Ah ja?« erklärte er: »Svendborg, zur Zeit wohne ich in Svendborg.«
»Das ist aber ein Stück zu fahren«, meinte ich. »Ich sitze hier kurz
hinter Flensburg.«
»Ich weiß«, war die verbindliche Antwort, »Sie sind mir empfohlen worden.«
»Na gut, dann sehen wir mal« – und wir vereinbarten ein Erstgespräch.
Ich saß in meinem Büro und schaute, am leeren Klientenstuhl vorbei, aus dem hohen Fenster, hinter dem sich ein norddeutscher Juni-Garten bis zur Busch- und Baumreihe erstreckte, die den ständigen Westwind abhielt. Darüber schoben sich unbeirrt große, weiße Kumuluswolken über den Juni-Himmel. Ich blickte zurück auf meinen Notizblock: Name, Telefon und ein Nachmittagstermin. Meine erste Anfrage aus Dänemark! Aber Svendborg?